Prof.in Dr. phil. Marion Baldus
Forschungsprojekt "Long Covid 19 bei Kindern"
Long Covid kann auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten, genaue Daten dazu fehlen aber, und daher auch diagnostische und therapeutische Leitlinien oder spezielle Rehabilitationsprogramme. Das Forschungsprojekt „Long COVID-19 in Children (LongCOCid)“, das vom Universitätsklinikum Jena geleitet wird und an dem neben der Hochschule Mannheim auch die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die TU Ilmenau beteiligt sind, ist eines von zehn Forschungsvorhaben, das vom BMBF gefördert wird.
Im Projekt LongCOCid arbeiten die Forschenden mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten zusammen. Sie vergleichen die Krankheitslast von Kindern nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit einer Kontrollgruppe und werten dabei auch die Ergebnisse bildgebender und funktioneller Organuntersuchungen aus. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, spezielle Behandlungen für Kinder und Jugendliche sowie deren Rehabilitation zu etablieren.
Ein wichtiges Teilprojekt, das von Prof. Dr. Marion Baldus, Fakultät für Sozialwesen der Hochschule Mannheim, bearbeitet wird, ist die Erforschung psychosozialer Belastungen für die Familien und die Bewältigung im Familiensystem. Die Diagnose einer Erkrankung hat häufig Auswirkungen auf die gesamte Familie. Die Übernahme von Betreuungs- und Pflegeaufgaben muss neu austariert werden. Nicht-erkrankte Geschwisterkinder erleben unter Umständen einen Aufmerksamkeits-Shift, das erkrankte Kind erfährt evtl. einen Normalitätsverlust. Der Anschluss an Bildung und Teilhabe ist je nach Dauer der Erkrankung (zeitweise) gefährdet. Ob und in welchem Ausmaß diese Auswirkungen auch im Kontext der Diagnose Long COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen auftreten, ist bislang nicht erforscht und ist Gegenstand des Forschungsvorhabens. Bedarfe der Familien werden ermittelt und für Behandlungskonzepte berücksichtigt.
Publikation (in englischer Sprache):
Veröffentlichungen aktuell
NEU zum Thema NIPTs:
Baldus, M. (2023): „Der Test boomt - Ein Jahr nach dem G-BA Beschluss zur Kassenfinanzierung des NIPT“. In: Hebamme, Heft 6/2023, Thieme-Verlag: 36(06): 39-45. DOI: 10.1055/a-2160-485339-45
Der Text "Overestimated technology - underestimated consequences" - reflections on risks, ethical conflicts, and social disparities in the handling of non-invasive prenatal tests (NIPTs)" kann unter folgendem Link per open access abgerufen werden: https://link.springer.com/article/10.1007/s11019-023-10143-1
NEU: Blog in der Reihe "Hypotheses": „Verantwortete Elternschaft“ im Kontext pränataler Diagnostik" URL: https://grossvater.hypotheses.org/ - Der Blog ist Teil eines Forschungsprojekts zum Thema Großväter am Historischen Insitut der Universität Heidelberg
NEU: Zum Thema Long Covid und Familien:
Baldus, M. (2024): Stressors and transitions in families with a child affected by Long COVID-19. "“Behind every sick child is a family, that is completely out of balance” - In: N. Weimann-Sandig; R. Lutz (Editors): Family Dynamics, Social and Gender Inequality During COVID-19: Analysing Long-Term Effects. Springer Nature: 97-118
Baldus, M. (2022): „Als wenn Gewichte an Armen und Beinen hängen würden“. Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion bei Kindern und Jugendlichen, Diskurs Kindheits- und Jugendforschung. Heft 4